Die Biene – für uns Menschen das wichtigste Insekt
Imkerei
In Deutschland und Nachbarländern ist die Europäische Honigbiene (Apis mellifera millifera alias Dunkle Biene) heimisch. Weil die meisten Imker die sanftmütigere und leistungsstärkere Carnica-Biene (Apis mellifera carnica alias Kärtner Biene) halten, ist die ursprüngliche einheimische Honigbiene in Mitteleuropa nur noch selten zu finden. Nach Rind und Schwein ist die Honigbiene das dritt wichtigste Nutztier in Deutschland und von großer ökonomischer Bedeutung. Sie lebt in einem großen Staatenbund, dem Bienenvolk.
Einmal im Jahr zieht ein Schwarm aus dem Bienenvolk aus, was der natürlichen Entwicklung und der Vermehrung der eigenen Art dient. Aus diesem Schwarm wächst innerhalb kürzester Zeit ein neues Volk heran.
Drei verschiedene Bienenwesen des Volks
- Die Arbeiterin, Sie ist übernimmt sämtliche Arbeiten im Volk, vom Zellen putzen über Fluglochwache bis zu Sammelflügen.
- Die Königin, Sie ist das Oberhaupt im Volk, etwas größer und länger als die Arbeiterin. Sie kann je nach Jahreszeit pro Tag bis zu 2000 Eier legen.
- Der Drohn, die männliche Biene, ist viel größer und dicker als die Arbeiterin und hat keinen Stachel. Die einzige Aufgabe der männlichen Biene dient der Begattung der Königin.
Neben unserer Honigbiene, die von Imkern gehalten wird, gibt es auch noch eine Vielzahl von Wildbienen und Solitärbienen, oder auch Einsiedlerbienen genannt. An sonnenbeschienen Steilhängen kann es auch zu Koloniebildungen kommen, aber in der Regel sind sie einzeln lebende Insekten.
Haltung und Vermehrung von Honigbienen.
Die Tätigkeiten eines Imkers
Ein Imker kümmert sich während des gesamten Jahresverlaufs um seine Bienenvölker,
die seine Hilfe oft auch notwendig haben.
Die in den 70er Jahren aus Vorderasien eingeschleppte Varroa-Milbe ist mittlerweile in jedem Volk vorzufinden und bedarf einer Behandlung seitens des Imkers,
da das komplette Bienenvolk sonst stirbt.
Vom Nektar zum Honig. Die Umwandlung…
…geschieht im Bienenvolk durch das gegenseitige Füttern und Umtragen von einer Zelle zur anderen.
Die Flugbiene kommt mit dem gesammelten Nektar in ihrer Honigblase nach Hause (Inhalt ca. 0,05 bis 0,06 ml). Dort wird der Nektar an die so genannten Stockbienen weitergegeben. Bei der nun stattfindenden Bearbeitung durch die Bienen werden laufend Sekrete aus der Futtersaftdrüse dem nun entstehenden Honig beigegeben.
Insbesondere die darin enthaltenen Enzyme beeinflussen den „inneren Wert“ des Honigs. Während des wiederholten Umtragens von einer Wabenzelle zur Nächsten wird von den Bienen durch Flügelschlagen ein Luftstrom erzeugt, der den Wassergehalt von beinahe 80% beim Nektar auf unter 18% beim Honig senkt.
Ein höherer Wassergehalt würde eine baldige Gärung zur Folge haben. Jetzt ist der Honig „reif“, wird von den Bienen in den Waben eingelagert und mit einem Wachsdeckel versiegelt bzw. verdeckelt.
Lebenslauf der Arbeiterin im Bienenvolk
Die Königin legt in jede einzelne Zelle einer Wabe ein befruchtetes Ei. Dieses entwickelt sich bis zum 4. Tag von einem Embryo zur Larve. Nach weiteren 3 Tagen schlüpft die Larve und wird von den Arbeiterinnen gefüttert und gepflegt.
Im Anschluss wird die Zelle mit einem luftdurchlässigen Wachsdeckel verschlossen. In der geschlossenen Zelle entwickelt sich die Streckmade zur Vorpuppe, dann zur Puppe. Nach 21 Tagen beißt sich die junge Biene durch den Wachsdeckel.
Vom 1. bis 3. Tag nach ihrem Schlupf, putzen die jungen Bienen freigewordene Brutzellen um Krankheiten vorzubeugen. Vom 3. bis 12. Tag übernehmen sie Ammentätigkeiten, das heißt, sie füttern die Larven mit dem durch Pollen selbst produzierten Futtersaft. Außerdem versorgen Sie die Königin im Hofstaat, verdeckeln Brutzellen und putzen und füttern Stockgenossinnen und Drohnen.